In der Welt des Fernsehens, wo Reboots, Spin-offs und Fortsetzungen den Bildschirm dominieren, kann es eine erfrischende Abwechslung sein, sich auf die Vergangenheit zu besinnen. Heute möchten wir einen Blick auf eine Serie werfen, die zwar nicht direkt auf dem Bildschirm zu sehen war – denn 1939 gab es noch kein Fernsehen in unserem Sinne – aber dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat: “The Man Who Came To Dinner”.
Diese Komödie, uraufgeführt am Broadway im Jahr 1939, basiert auf einem gleichnamigen Theaterstück von George S. Kaufman und Moss Hart. Die Geschichte dreht sich um Sheridan Whiteside, einen exzentrischen und zynischen Theaterkritiker, der nach einem Autounfall in eine Kleinstadt gezwungen wird, wo er bei einer wohlhabenden Familie unterkommt.
Whitesides Aufenthalt sollte eigentlich nur vorübergehend sein. Doch aufgrund seiner Verletzungen – und seines impulsiven Charakters – verwandelt sich die Situation schnell in einen chaotischen Alptraum für seine Gastgeber. Whiteside, gespielt vom legendären Monty Woolley in der Originalproduktion, hält den Haushalt der Familie mit seinen scharfzüngigen Kommentaren, seinem extravaganten Lebensstil und seinen unerbittlichen Forderungen in Atem.
Doch die Familie – bestehend aus dem gutmütigen Vater Ernest Stanley, der nervösen Mutter Daisy, und der charmanten Tochter Lorraine – lässt sich nicht leicht unterkriegen. Ein turbulenter Kampf zwischen den Konventionen des kleinbürgerlichen Lebens und Whitesides exzentrischen Weltbild entsteht.
Ein Fest für Theaterliebhaber und Komödienfans!
“The Man Who Came To Dinner” begeistert durch seinen scharfen Humor, seine liebenswerten Charaktere und eine Prise sozialer Kritik. Das Stück beleuchtet die Gegensätze zwischen den Welten von Kunst und Alltag, zwischen dem Intellektuellen und dem Praktischen. Whiteside verkörpert die Rolle des Außenseiters, der mit seinem Sarkasmus und seiner Ungeduld die vermeintlichen Normen des bürgerlichen Lebens in Frage stellt.
Die Dynamik zwischen den Charakteren ist fesselnd:
Figur | Beschreibung |
---|---|
Sheridan Whiteside | Ein zynischer Theaterkritiker, der durch einen Autounfall in ein fremdes Haus gezwungen wird |
Ernest Stanley | Der gutmütige Familienvater, der sich bemüht, Whitesides Launen zu ertragen |
Daisy Stanley | Die nervöse Mutter, die von Whitesides Anwesenheit überfordert ist |
Lorraine Stanley | Die charmante Tochter, die von Whitesides Geist und Scharfsinn angetan ist |
“The Man Who Came To Dinner” bietet nicht nur Unterhaltung, sondern regt auch zum Nachdenken an. Es wirft Fragen nach den Grenzen der Gastfreundschaft, der Bedeutung von Kunst und Kultur im Leben und dem Umgang mit Andersartigkeit auf.
Mehr als eine einfache Komödie:
Obwohl die Geschichte auf den ersten Blick leichtfüßig erscheinen mag, steckt in “The Man Who Came To Dinner” mehr Tiefe. Das Stück beleuchtet die Komplexität menschlicher Beziehungen, die Spannungen zwischen individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Erwartungen. Whiteside, trotz seiner scharfen Zunge und seines egozentrischen Wesens, entpuppt sich als Figur mit überraschenden Facetten.
Der enorme Erfolg des Theaterstücks führte 1942 zu einer Verfilmung unter der Regie von William Keighley. Die Besetzung blieb größtenteils gleich – Monty Woolley glänzte in seiner Rolle als Sheridan Whiteside – und trug dazu bei, dass “The Man Who Came To Dinner” auch für das Filmpublikum ein unvergessliches Erlebnis wurde.
Ein Klassiker, der entdeckt werden will!
Obwohl “The Man Who Came To Dinner” aus dem Jahr 1939 stammt, hat die Geschichte nichts von ihrer Aktualität verloren. Die Themen des Stückes – Gastfreundschaft, Individualismus, gesellschaftliche Normen – sind auch heute noch relevant und regen zu Diskussionen an. Für alle, die eine witzige und unterhaltsame Reise in die Welt des klassischen Theaters suchen, ist “The Man Who Came To Dinner” eine absolute Empfehlung.